Warum ein Wohnmobil keine 50.000 Euro oder mehr kosten muss, sondern eines für nur 5.000 Euro oder weniger oft sogar mehr Unabhängigkeit bietet!
Diese Website hier sowie der zugehörige gleichnamige Youtube-Kanal sollen einen kleinen Gegenpol bilden zur aktuell vielerorts vorherrschenden Gigantomanie im Zusammenhang mit Wohnmobilen. Um mit einem Wohnmobil Freiheit und Unabhängigkeit zu erleben, muss es sich nicht um das neueste, beste und luxeriöseste Modell oder um einen extrem aufwändigen Eigenausbau handeln, mit Kosten bis hin zum Niveau einer kleinen Eigentumswohnung. Dieser sehr kostspielige Bereich der Wohnmobilwelt, der sich medial leider allzu oft in den Vordergrund drängt, stellt nur das obere Ende einer ziemlich langen Preisskala dar, die aber zudem neben einem breiten Mittelbereich auch noch ein unteres Ende besitzt, um das es hier gehen soll. Es gibt am Gebrauchtmarkt mittlerweile bereits ab etwa 2.500 Euro komplett reisefertige Wohnmobile mit TÜV! Im Folgenden erläutere ich, warum der Kauf eines solchen extrem günstigen älteren Wohnmobils keineswegs nur einen aus Kostengründen eingegangenen Kompromiss darstellt, sondern – wenn man einige Dinge beachtet – eine vernünftige, sichere und gegenüber der Anschaffung eines jüngeren gebrauchten oder sogar ganz neuen Modells in mancherlei Hinsicht sogar vorteilhafte Kaufentscheidung sein kann.
Neu, mit Schwachstellen
Beginnen wir diesen kleinen Vergleich zwischen Alt und Neu im oberen Bereich der eben erwähnten Preisskala, also bei jüngeren gebrauchten oder sogar neuen Fahrzeugen, bei denen man ja eigentlich in jeder Hinsicht nur Vorteilhaftes gegenüber den älteren Modellen erwartet. Wohnmobile neueren Datums sind aber entgegen dieser Erwartung und trotz der hohen Preise leider keineswegs perfekt, ganz im Gegenteil. Sie bereiten ihren Besitzern leider immer häufiger bereits nach kurzer Nutzungsdauer oder sogar von Anfang an unerwartete Probleme! Die KFZ-Technik der letzten 10 bis 20 Jahre ist teilweise erschreckend fehlerbehaftet und unzuverlässig. Das liegt vor allem an zu viel Elektronik, an zu schnellen Entwicklungszyklen, bei denen die Käufer zu Produkttestern werden, weil zuvor hauptsächlich nur am Computer simuliert wurde, und an immer komplexerer Technik insgesamt, sowie immer grenzwertigeren Materialstärken und Materialzusammensetzungen, um Gewicht zu sparen. Mangelnde Verarbeitungs- und Materialqualität kommen nach Aussagen vieler KFZ-Experten oft noch hinzu. Da ist von Schwachstellen die Rede, die moderne Autos generell weniger langlebig machen als ältere Modelle. Motorenblöcke komplett aus (eigentlich zu weichem) Aluminium, statt wie früher aus schwerem Grauguß, sind ein Beispiel für diese Entwicklung, aber auch zu leistungsschwach ausgelegte Ölpumpen oder einzelne zu schwach konstruierte Bauteile wie zum Beispiel Zahnräder aus Kunststoff in wichtigen und stark belasteten Aggregaten wie etwa der Öl- oder Wasserpumpe. Die Reihe konstruktiver Schwächen moderner Fahrzeuge ließe sich endlos weiterführen. Immer mehr Leistung aus immer geringeren Hubräumen herauszukitzeln gehört ebenfalls mit auf diese Liste. Die Langlebigkeit alter Motoren ist alleine dadurch schon nicht mehr erreichbar. … Die Basisfahrzeuge moderner Wohnmobile sind also keineswegs problemfrei, ganz im Gegenteil. Reparaturen sind zudem in der Regel nur in Fachwerkstätten möglich, mit teuren Diagnosegeräten. Selbst einen Birchenwechsel kann man aufgrund des teils irrwitzigen Aufwandes hierfür oft nicht mehr selbst durchführen und ist stattdessen auf teure Hilfe angewiesen und somit auf eine passende Werkstatt und einen freien Termin dort. Bei den während der coronabedingten Nachfragespitze zwischen 2020 und 2022 produzierten Wohnmobilen kommen regelmäßig aber auch noch erhebliche Probleme bei der Qualität des Aufbaus, also des Wohnbereichs, hinzu. Die Güte der seitens der Wohnmobilhersteller angefertigten Aufbauten hat aber auch bereits die Jahre zuvor erkennbar nachgelassen. Von solidem Möbelbau für die Ewigkeit, wie man ihn früher selbst in günstigen Modellen in der Regel vorfand, mit massiven Materialien und guter fachgerechter Verarbeitung, kann allzu häufig keine Rede mehr sein. Insgesamt kann man sagen: Auf dem überhitzten Wohnmobilmarkt hat sich seit mindestens 10 Jahren, mit einem Höhepunkt zur Coronazeit, eine regelrechte Goldgräberstimmung breitgemacht. Es wurde viel Geld verdient, aber keine wirklich adäquate Gegenleistung geliefert, was den Aufbau angeht. Die eben skizzierten Probleme der Basisfahrzeuge kommen da natürlich noch hinzu. … Das alles spricht also nicht unbedingt für die neueren Modelle. Wenn man derart viel Geld ausgibt, erwartet man eigentlich höchste Qualität und völlige Problemfreiheit, zumindest für eine ganze Reihe von Jahren. In der Praxis ist das jedoch mittlerweile eher die Ausnahme als die Regel. Hören Sie sich diesbezüglich gerne mal um oder sehen Sie sich Erfahrungsberichte im Internet an. … Natürlich bedeutet das soeben Skizzierte nicht, dass alles schlecht ist bei neueren Fahrzeugen und bei jedem einzelnen Exemplar. Aber es bedeutet, dass das heutzutage rekordmäßig viele Geld, welches man dafür ausgibt, keineswegs ein Garant für Problemfreiheit ist, so wie es früher in aller Regel beim Neukauf oder beim Kauf jüngerer Gebrauchter der Fall war.
Alt, aber bewährt
Kommen wir zu den älteren Fahrzeugen: Viele der alten Wohnmobilemodelle aus den 1980ern und 1990ern haben sich mit ihrer vergleichsweise simplen KFZ-Technik der Basisfahrzeuge und dem soliden Möbelbau im Aufbau als extrem langlebig und verlässlich bewährt. Ein recht großer Anteil dieser Fahrzeuge ist noch auf den Straßen unterwegs, was die Qualitäten dieser Modelle zweifelsfrei belegt! Kinderkrankheiten gibt es bei ihnen keine mehr und die Montagsfahrzeuge sind längst aussortiert. Die verbaute Elektrik ist simpel und daher robust und leicht zu warten. Diese Fahrzeuge werden bei entsprechender Pflege auch noch ungezählte weitere Jahre ihren Dienst tun. Kilometerleistungen jenseits der 300 Tausend sind dabei keine Seltenheit, sondern bei guter Pflege sogar eher die Regel. Dabei sind solche älteren Wohnmobile – wenn man das möchte, was natürlich keine Voraussetzung ist – auch von Laien recht leicht und kostengünstig zu warten und zu reparieren. Man kommt zum Beispiel physisch überall gut heran, da der Motorraum nicht so vollgestopft ist wie bei modernen Fahrzeugen. Die Technik ist noch gut verständlich, selbst für Laien, nach nur kurzer Einarbeitungszeit. Auf Wunsch erhält man mannigfaltige und engagierte Hilfe anderer Besitzer in diversen Internetforen und Youtubevideos sowie auf privat betriebenen Webseiten. Kein Problem, welches bei solchen Fahrzeugen auftreten kann, ist neu. Alles wurde bereits unzählige Male gelöst und auf diese Lösungen kann man Dank des Internets jederzeit und überall zurückgreifen. Geradezu „spukhafte“ und selbst für Fachleute unerklärliche Probleme im Zusammenhang mit der Elektronik oder Situationen, in denen man ein teures spezifisches Diagnosegerät benötigt, um das Problem überhaupt zu lokalisieren, wie es bei neueren Fahrzeugen oft der Fall ist, gibt es bei den alten Modellen grundsätzlich nicht. Ersatzteile sind zudem oft günstiger als bei neuen Modellen und in der Regel auch weltweit problemlos zu bekommen, zumindest bei den bewährtesten Basisfahrzeugtypen der alten Wohnmobile, die ich Ihnen in meinen künftigen Beiträgen und Videos empfehlen werde. Jede Hinterhofwerkstatt oder zur Not auch fast jeder Landwirt kann so ein Fahrzeug reparieren, mit herkömmlichem Werkzeug und ohne teure Diagnosegeräte. Oder bei Wunsch eben auch der interessierte Fahrzeughalter selbst. Da wesentlich weniger KFZ-Technik und fast keine Elektronik verbaut ist und auch im Aufbau kein übertriebener Technikeinsatz vorliegt, kann generell auch nur weniger kaputtgehen. In Sachen Möbelbau im Aufbau herrschte in früheren Zeiten, wie bereits erwähnt, noch ein besserer Standard. Hier sind in aller Regel keine Probleme zu erwarten. Der Aufbau selbst, mit seiner tragenden Konstruktion, muss natürlich auf Dichtigkeit überprüft werden und darf auch keine nicht oder nur schlecht behobenen Wasserschäden aufweisen. Wie man das recht einfach selbst überprüfen kann bei einem Besichtigungstermin, wird der Inhalt einer der vielen Beiträge und Videos sein, die ich hier geplant habe. … Natürlich bedeutet all das nicht, dass ältere Wohnmobile generell problemfrei sind. Aber bei geeigneter Vorsortierung des Fahrzeugmodells zugunsten von Typen, die sich als besonders solide bewährt haben, und bei einer zudem sehr sorgfältigen Auswahl des individuellen Exemplares, welches man erwirbt, darf man mit weitgehender Problemfreiheit rechnen. … Insgesamt kann man sagen, dass der allgemein angenommene Nachteil älterer Fahrzeuge, der da lautet, dass mit ihnen mehr Ausfälle, Probleme und Reparaturen zu erwarten sind im Vergleich zu neueren Fahrzeugen, in der Praxis also gar nicht unbedingt vorhanden ist. Zumindest dann nicht, wenn man ein sorgfältig ausgewähltes gebrauchtes Modell erwirbt und nicht das Nächstbeste. Und genau das lernen Sie ja hier.
Informieren ist Trumpf
Die ganz enorme Preisersparnis beim Kauf eines älteren Modells gegenüber neueren Wohnmobilen, kann man also nur dann risikofrei in Anspruch nehmen, wenn man sich vor dem Kauf ausgiebig kundig gemacht hat. Es gibt am Markt regelmäßig echte Perlen, also Fahrzeuge, mit denen man noch lange Freude haben wird. Aber nur mit dem richtigen Wissen und Vorgehen kann man ein solches Exemplar zielgerichtet finden, wobei man bereits anhand der Inserate mit geschultem Blick und spätestens nach etwas Kommunikation mit dem Verkäufer recht gut eine straffe Vorauswahl treffen kann, um sich unnötige Besichtigungstermine zu sparen. Wenn man dann bei den aussichtsreichsten Kandidaten vor Ort alles selbst gemäß meiner Anleitungen überprüft hat, das Fahrzeug probegefahren hat und schließlich ein Fahrzeug für tauglich und passend befunden hat, kann man es auf Wunsch zur Sicherheit noch einem professionellen Gebrauchtwagencheck in einer Werkstatt, beim ADAC oder bei anderen Anbietern unterziehen lassen, was zwischen etwa 30 und 80 Euro kostet, je nach Umfang der Prüfungen. Diese Investition in ein Fahrzeug, welches einem zu diesem Zeitpunkt ja nicht gehört, stellt bei der von mir angeleiteten Vorgehensweise kein großes Risiko dar, denn nach den umfangreichen eigenen Überprüfungen landet man in aller Regel spätestens beim zweiten Wohnmobil einen Treffer. Der Check fällt also positiv aus und man kann einen durch eine Experteneinschätzung abgesicherten Kauf tätigen. Ohne die umfangreichen eigenen Überprüfungen wäre es nicht sinnvoll, Geld in ein fremdes Fahrzeug zu stecken, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Profi-Check dann negativ ausfällt, ist extrem hoch. Man muss zuvor also selbst möglichst gut die Spreu vom Weizen trennen. … Soweit zur groben Vorgehensweise beim Wohnmobil-Gebrauchtkauf, die ich Ihnen hier in den Beiträgen und Videos anleiten werde.
Do it Yourself
Es ist zwar keine Voraussetzung zum Kauf eines älteren Wohnmobils, aber es ist durchaus von Vorteil, wenn man sich zudem das nötige Wissen aneignet, um für die Wartung, für kleinere Reparaturen oder auch zur Modernisierung des Fahrzeugs selbst Hand anlegen zu können. So kann man auch nach dem Kauf weiterhin viel Geld sparen. Auch das können Sie hier lernen, wenn Sie es möchten. Durch die alte und vergleichsweise simple KFZ-Technik ohne Elektronik-Schnickschnack ist das durchaus für jeden machbar, selbst wenn man bisher mit Autoschrauberei und dergleichen noch nichts am Hut hatte. Bei moderneren Autos ist das großteils undenkbar. Alles ist zu komplex, zu eng und man benötigt teures Spezialequipment. Bei den älteren Fahrzeugen hingegen genügt etwas herkömmliches Werkzeug, von dem man vieles oft ohnehin schon besitzt. Es ist befriedigend, auftretende Fehler selbst einschätzen und eventuell auch gleich beheben zu können, und es gibt auf Reisen ein gutes Gefühl von weitgehender Unabhängigkeit, wenn man nicht für jede Kleinigkeit fremde Hilfe benötigt und teure Diagnosegeräte angeschlossen werden müssen, um überhaupt zu sehen, was los ist. Ich werde in den Videos und hier auf der Webseite nach und nach viele Informationen und Anleitungen zu diesen Themen zur Verfügung stellen. … Nochmal zur Klarstellung: Autoschrauberei ist kein Muss beim Kauf eines alten Wohnmobils, sondern lediglich ein Mittel, um noch günstiger und unabhängiger dem Wohnmobil-Hobby zu frönen. Insbesondere beim Betrieb, also nach dem Kauf, aber durchaus auch schon beim Kauf, wenn man dadurch auf Exemplare zurückgreifen kann, die kleinere Mängel haben und daher entsprechend noch günstiger sind.
In Teil 2 der dreiteiligen Einführung geht es um die Möglichkeit, ältere Wohnmobile günstig und einfach zu modernisieren und um einen entscheidenden konstruktiven Vorteil, den viele von ihnen gegenüber den meisten neueren Gefährten haben.