Die gängigsten und zuverlässigsten Basisfahrzeuge von Wohnmobilen aus den 1980´ern und 1990´ern

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In den 1980er und 1990er Jahren gab es nur eine recht überschaubare Anzahl unterschiedlicher Fahrzeugmodelle, die als Basis für Wohnmobile dienten. Im Folgenden sind die mit Abstand verbreitetsten Modelle aufgeführt, die in Summe wohl mindestens etwa 95 % aller Basisfahrzeuge ausmachen.

Auf die Qualitäten und die Eigenschaften der einzelnen Modelle mit ihren unterschiedlichen Motorenvarianten und auch auf die unterschiedlichen Aufbauten seitens der Wohnmobilhersteller werden hier künftig noch viele weitere Beiträge und Videos genauer eingehen.

Diese Auflistung hier dient nur einer ersten groben Orientierung, damit man die Fahrzeugtypen alle mal gehört hat und grob einordnen kann. Bei den einzelnen Modellen sind über die Links auch Fotos aus der Google-Bildersuche verfügbar. Es ist dabei jedoch nicht sichergestellt, dass nur passende Modelle der entsprechenden Baujahre dargestellt werden.

Die Auflistung endet in den frühen 2000er Jahren, da jüngere Fahrzeuge mit dem hier vorgesehenen Budget von maximal 5.000 Euro derzeit (Stand: Ende 2023) nicht zu bekommen sind.

Was die hier teils erwähnten unterschiedlichen Aufbauarten (Kastenwagen, Teilintegrierte, Vollintegrierte etc.) angeht, können Sie sich in diesem Beitrag über die technischen Merkmale und die Bezeichnungen informieren.

 

FIATPEUGEOT, CITROEN:
Mit Abstand am häufigsten bei den Wohnmobilen der älteren Baujahre (etwa 1980 bis 2000), insbesondere bei den Teilintegrierten und regelmäßig aber auch bei den Kastenwagen und Vollintegrierten, findet man Basisfahrzeuge, welche der Kooperation von Fiat mit der französischen Groupe PSA (Peugeot, Citroen) entstammen. Es sind folgende Typen: Fiat Ducato (ab 1994 Ducato II), Citroën C25 (ab 1994 Citroën Jumper) und Peugeot J5 (ab 1994 Peugeot Boxer). Bis auf Motor und Getriebe handelt es sich dabei um weitestgehend baugleiche Fahrzeuge. Der französische Konzern PSA führte auch den aus einer früheren Übernahme stammenden Markennamen Talbot. Ein weiteres baugleiches Fahrzeug wurde daher damals auch unter dem Namen Talbot Express (Typ 280 oder 290) verkauft. Es hat auf dem deutschen Markt jedoch nur eine sehr geringe Verbreitung und wird hier daher nicht weiter aufgeführt.

Randbemerkung für Interessierte: Was die Zusammenarbeit dieser Unternehmen angeht, hat sich nach dem hier betrachteten Zeitraum noch einiges getan. In 2014 übernahm Fiat zunächst das amerikanische Unternehmen Chrysler und verlegte seinen rechtlichen Sitz in die Niederlanden. Das entstandene Unternehmen hieß dann FCA, für Fiat Chrysler Automobiles. Nachdem eine zunächst versuchte Fusion mit Renault in den Verhandlungsgesprächen scheiterte, fusionierte man 2021 schließlich mit Groupe PSA (Peugeot, Citroen) und nennt die daraus entstandene Holding seitdem Stellantis. Mit insgesamt 14 Marken – neben den bereits genannten unter anderem auch Opel, Dodge, Jeep, Alfa Romeo, Lancia und Maserati – gehört dieser Konzern aktuell zu den fünf größten Automobilherstellern der Welt.

1982 bis 1994:
Fiat Ducato

Typ 280 von 1982 bis 1989
Typ 290 von 1989 bis 1994 (Fahrzeuge mit kurzem Radstand wurden ab März 1989 “Talento” statt “Ducato” genannt.)
Citroën C25

Peugeot J5

1994 bis 2006:
Fiat Ducato II
Typ 230 von 1994 bis 2002
Typ 244 von 2002 bis 2006
Citroën Jumper

Peugeot Boxer

Ab 2006:
Fiat Ducato III (Typ 250)
Citroën Jumper II
Peugeot Boxer II

 

MERCEDES:
Insbesondere bei den Kastenwagen-Wohnmobilen findet man in den älteren Baujahren recht häufig auch Mercedes Fahrzeuge als Basis, sowohl als Kastenwagen-Wohnmobil mit oder ohne Hochdach, als auch als Teil- oder Vollintegrierter.

MB100 (1988 bis 1995, nur in Spanien gebaut)
T1, Rufname “Bremer (1977 bis 1995, Vorgänger von Sprinter)
T1N, Sprinter (W 901-905) (1996 bis 2006)
T2 (alt), Rufname “Düdo” (1967 bis 1986)
T2N (T2neu, T2/LN1), Rufname “Düdo” (1986 bis 1996)
T2W, Vario (1996 bis 2013)

 

VOLKSWAGEN:
Auch VW-Fahrzeuge dienten häufig als Basis, gleichermaßen für Kastenwagen-Wohnmobile wie auch für Teilintegrierte und (seltener) auch Vollintegrierte. Der LT als Vorgänger des heutigen Crafters, ein Fahrzeug in der Größe der Kastenwagen-Klasse (Mercedes Sprinter), wurde in den sich im Namen durch die zwei Ziffern ausdrückenden unterschiedlichen Gewichtsklassen (zulässiges Gesamtgewicht in Kilogramm = zwei Nullen an die Ziffer dranhängen) von LT28 (2800 KG, zul. G.-Gew.) über LT31, LT35, LT40, LT45, LT50, LT45 bis hin zum LT56 gerne als Basis für Kastenwagen-Wohnmobile (Stehhöhe ggf. durch nachträglich angebrachtes Hochdach) oder für Teilintegrierte und seltener auch Vollintegrierte genommen. Die VW-Busse hingegen (aktuell in dieser Zeit waren die Modelle T3 und T4) wurden zumeist als Campervan (keine Stehhöhe) verwendet und nur recht selten durch ein Hochdach oder den Umbau zu einem Teilintegrierten als richtiges Wohnmobil (also mit Stehhöhe) konzipiert.

T3
(1979 bis 1992)
T4  (1990 bis 2003)
T5 (Ab 2003)

LT (1975 bis 1996)
LT II (1996 bis 2006, bis auf Motor/Getriebe baugleich und optisch ähnlich zu Mercedes Sprinter)

 

FORD:
Der Ford Transit wurde als Basisfahrzeug sowohl als Kastenwagen-Wohnmobil (teilweise mit Hochdach) als auch als Teil- sowie (selten) Vollintegrierter angeboten.

Transit 3. Generation
(1979 bis 1985)
Transit 4. Generation (1986 bis 2000, Facelifts in 1992 und 1995)
Ford Nugget (Ab 1986 von Westfalia ausgebautes Wohnmobil auf Basis des Ford Transit.)
Transit 5. Generation (2000 bis 2006)

 

MITSUBISHI:
Der recht kleine japanische Mitsubishi L300 ist ein Exot, den man gelegentlich als Basis für Teilintegrierte am Wohnmobil-Gebrauchtmarkt findet und auch als Kastenwagen-Wohnmobil mit Hochdach oder als Campervan mit Aufstelldach.

L300
(1980 bis 1986)
L300 II 
(1987 bis 1998)

Der ab 1998 hergestellte L400 wurde kaum noch als Camper/Wohnmobil genutzt.

 

Soweit der erste Überblick

Mit all diesen Fahrzeugtypen und ihren unterschiedlichen Motorenvarianten werden wir uns in künftigen Beiträgen noch detaillierter befassen, ebenso mit den gängigen Aufbauten beziehungsweise Ausbauten seitens der unterschiedlichen Wohnmobilhersteller. Festhalten kann man an dieser Stelle bereits, dass alle hier vorgestellten Fahrzeuge in allen Motorisierungen durchschnittlich sehr zuverlässig und langlebig sind – der alten Technik ohne viel Elektronik sei Dank. (Siehe hierzu auch diesen Einführungsbeitrag mit einem Vergleich zwischen alter und neuer Technik.) Natürlich gibt es dennoch kleinere Unterschiede und tendenziell etwas „bessere“ und „schlechtere“ Modelle. Basierend auf den mittlerweile jahrzehntelangen Erfahrungen der Nutzer, die sich in zahlreichen Internetforen sowie durch Statistiken und so weiter niederschlagen, kann man in einer ersten Grobbetrachtung und ohne Gewähr festhalten, dass durchschnittlich betrachtet die Motoren in den hier betrachteten alten VW- und Mercedes-Modellen alle ungefähr gleich langlebig und problemfrei sind. Gleiches gilt für die Motoren im Ford-Transit. Beim Ducato und seinen Derivaten von Peugeot und Citroen ergeben die Nutzererfahrungen insgesamt einen leichten Vorteil für den Fiat Ducato, und was die Motoren dieser drei Fahrzeugtypen angeht einen leichten Vorteil für die jeweiligen 2,5-Liter-Varianten gegenüber den 1,9-Liter-Motoren. Beim Ducato macht allerdings der 5. Gang des Getriebes oft Probleme, da in diesen etwas mehr Getriebeöl hineingehört als es die Markierung als Maximum angibt. Mit zusätzlichem Getriebeöl kann man die Probleme also verhindern. Zum Mitsubishi gibt es nur vergleichsweise wenig Erfahrungswerte. Hier zeichnet sich aber ab, dass es sich um ein ebenfalls insgesamt und weitgehend problemfreies Fahrzeug handelt. Generell ist bei allen Fahrzeugen eine gute Pflege natürlich stets Voraussetzung zum Ausschöpfen ihres Potentials in Sachen Zuverlässigkeit und Langlebigkeit. Es gilt also, sich das jeweilige Exemplar sehr genau anzusehen, wozu ich in diesem Beitrag anleite.

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