Eine Sonderrolle in der im Artikel „Ein Kastenwagen ist kein Campervan“ aufgeführten Liste der Bezeichnungen für die unterschiedlichen Fahrzeugvarianten nehmen Fahrzeuge der VW-Bus-Klasse (Kleintransporter) mit einem Aufstelldach ein. Dabei ist die hier gemeinte Dachkonstruktion nicht zu verwechseln mit einem nur von außen zugänglichen Dachzelt, welches in geschlossenem Zustand von außen oft nicht von einem Aufstelldach zu unterscheiden ist. Wir sprechen hier von einem Dach, welches man beim Parken durch das Aufstellen erhöhen kann, wobei seitlich dann Stoffwände aufgespannt werden. Manche dieser Dachvarianten können über die gesamte Fläche hochgestellt werden, die meisten jedoch nur auf einer Seite – es ergibt sich dann also eine schräge Dachfläche. Diese Schräge kann quer (selten) oder längs der Fahrzeuglänge verlaufen. Je nach Aufstelldachvariante ist aber auch bei den Modellen für Campervans ein herunterklappbares Bett im Aufstelldach untergebracht, so dass man quasi eine zweite Ebene im Fahrzeug schafft. Stehen kann man nach dem Herunterklappen des Bettes dann natürlich nur noch in einem sehr kleinen Bereich, über den man in das Bett klettern kann.
Bei den bewohnbaren Fahrzeugen der VW-Bus-Klasse (Campervans), die mit dem aufgestellten Aufstelldach Stehhöhe erreichen, kann man sich nun darüber streiten, ob sie dadurch bereits als Wohnmobil zu bezeichnen sind, denn Stehhöhe ist ja das, was Wohnmobile von Campern (Campervans und Microcampern) unterscheidet. Durch die nicht vorhandene Stehhöhe im fahrbereiten Zustand würde ich sie persönlich nicht zu den echten Wohnmobilen zählen. Vor allem deshalb nicht, weil so ein Aufstelldach seitlich nur Stoffwände hat und dem Ganzen im aufgestellten Zustand ein wenig den Charakter eines Zeltes gibt, wodurch die ganzjährige Nutzung auch nicht so ohne Weiteres möglich ist.
Unbestritten ist aber der Reiz einer solchen Lösung, die zahlreiche Vorteile im Alltaggebrauch mit sich bringt. Für manch einen ist ein Campervan mit einem Aufstelldach die ideale Lösung. Heruntergeklappt hat man ein parkhauskompatibles kompaktes Fahrzeug, das auch unter jeder „Anti-Wohnmobil“-Höhenbegrenzung, wie sie auf Parkplätzen an Touristen-Hotspots manchmal anzutreffen sind, hindurchkommt. Ist das Dach hingegen aufgestellt, hat man zumindest in einem kleinen Bereich im Fahrzeug Stehhöhe und zudem bei einer entsprechenden Variante eines solchen Aufstelldaches ein herunterklappbares Bett, das in etwa in Höhe des regulären Fahrzeugsdachs liegt, wenn es heruntergeklappt wurde, und eine Art zweites Stockwerk bildet. Darunter kann dann immer noch jemand sitzen bzw. alles, was sich da so befindet kann dort bleiben, während man schläft. In der Regel kann man auch das Bettzeug auf dem hochgeklappten Hubbett belassen und hat so sein Bett stets ohne umständliche Umbauten und Räumereien einsatzbereit. Man muss nur das Dach hochklappen und das Bett runterziehen, was oft mehr oder minder mit nur jeweils einem Handgriff möglich ist. Insgesamt stellt ein solches Gefährt also einen recht guten Kompromis aus unterschiedlichen Fahrzeugwelten dar.
Kleintransporter mit Hochdach oder als Basis für Teilintegrierte
Weitere Sonderrollen nehmen Fahrzeuge der VW-Bus-Klasse (Kleintransporter-Klasse) ein, die über ein Hochdach verfügen und damit über eine dauerhafte Stehhöhe. Diese Fahrzeuge sowie solche in dieser Größe, die als Basis für einen Teilintegrierten dienen, kann man aufgrund der dauerhaft ohne „Umbautmaßnahmen“ vorliegenden Stehhöhe bereits zu den Wohnmobilen zählen, auch wenn es sich bei den Exemplaren mit Hochdach um die kleinsten Wohnmobile am Markt handelt. Bei den teilintegrierten Varianten mit einem Basisfahrzeug der Kleintransporter-Klasse (VW T-Modelle werden dafür manchmal verwendet, früher auch der Mitsubishi L300 bzw. L300 II) handelt es sich hingegen um Wohnmobile, die vom Aufbau her durchaus eine normale Größe aufweisen können, nur eben mit kleinerer Fahrerkabine und zumeist nicht allzu lang.